1. Rechenbuch

„Rechnung auff der Linihen…“

1. Rechenbuch
1. Rechenbuch in der Auflage von 1527 in der Schatzkammer der Rechenkunst im Adam-Ries-Museum

Ries‘ erstes Rechenbuch beschäftigt sich ausschließlich mit dem damals üblichen „Rechnen auf den Linien“. Dabei werden auf einem Linienschema – dem Rechenbrett – sogenannte Rechenpfennige oder -steine aufgelegt. Die für zwei Zahlen links und rechts einer senkrechten Trennlinie angeordneten Rechenpfennige zieht der Rechnende beispielsweise bei der Addition auf einer Seite zusammen. Wobei – wie schon beim Auflegen der Werte der Zahlen – gilt: Aus fünf Rechenpfennigen auf einer Linie wird ein Rechenpfennig im darüber liegenden Zwischenraum, aus zwei Rechenpfennigen in einem Zwischenraum wird ein Rechenpfennig auf der darüber liegenden Linie. Es dürfen also im Ergebnis auf einer Linie nicht mehr als vier Pfennige und in einem Zwischenraum nicht mehr als ein Pfennig liegen. Das Ergebnis ist einfach abzuzählen – auch ohne des Lesens oder Schreibens mächtig zu sein.
Das erste Rechenbuch von Adam Ries wurde nach eigenen Angaben 1518 fertiggestellt. Ob es auch in dem Jahr gedruckt wurde, ist leider nicht klar, da bisher kein Exemplar nachgewiesen werden konnte. Es muss aber einen Druck gegeben haben, da auf der zweiten Auflage steht, dass es fleißig überlesen und zum zweiten Mal in Druck gegeben wurde.
Neben der nicht belegbaren ersten existieren noch drei weitere Auflagen von 1525, 1527 und 1530.
Von den zwei Exemplaren der 2. Auflage 1525 befindet sich je eines in der Bibliothek der Columbia Universität von New York und in der Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv zu Hamburg.
Das einzige Exemplar der 3. Auflage von 1527 befindet sich im Adam-Ries-Museum Annaberg-Buchholz.
Die Ausgabe aus dem Jahre 1530 bewahrt die Universitätsbibliothek Breslau/Wrocław in Polen auf. Ein weiteres Exemplar dieser Auflage, welches als Kriegsverlust galt, befindet sich in der Russischen Nationalbibliothek in Moskau.

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